Fakultät für Physik
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Wie einfach kann eine Zelle sein?

Prof. Petra Schwille, Max-Planck-Institut für Biochemie

Datum:  24.01.2019 um 19:15 Uhr

Ort: Hörsaal H 030, Fakultät für Physik der LMU, Schellingstr. 4, München

Trotz unseres immer präziseren Verständnisses verschiedenster Details des Lebens bleiben seine fundamentalen Prinzipien noch immer verborgen. Wir unterscheiden intuitiv zwischen belebten und nicht belebten Systemen und können die notwendigen Eigenschaften des Lebens benennen, wie Stoffwechsel und Selbstreplikation. Aber bislang sind wir nicht in der Lage, eine prädiktive und experimentell nachvollziehbare Theorie zu formulieren, wie Leben aus seinen molekularen Bestandteilen entsteht, so wie es ein wirklich fundamentales Verständnis verlangen würde. Weil alle von uns untersuchten Organismen bereits von anderen abstammen, war es bislang unmöglich, einen Übergang von nicht lebenden zu lebenden Zuständen der Materie zu beobachten, obwohl ein solcher Übergang mindestens einmal stattgefunden haben muss, und es keinen Zweifel an einem umgekehrten Übergang gibt.

 

Heute, im Besitz modernster Technologien und einem immensen Wissen über lebende Systeme, ist es an der Zeit, diese bleibende Herausforderung im Verständnis der Natur neu zu adressieren. In meinem Vortrag stelle ich unsere aktuellen Arbeiten zu minimalen zellähnlichen Systemen vor, mit dem Fokus auf der Konstruktion einer sich selbst teilenden Protozelle, basierend auf einer Membranhülle und möglichst einfachen Diffusions-Reaktions-Systemen.