Feuerwerk um das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße
Dr. Stefan Gillessen, Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik
Datum: 23.05.2013 um 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal H 030, Fakultät für Physik der LMU, Schellingstr. 4, München
Im Zentrum unserer Milchstraße haust ein Schwerkraftmonster. Gut vier Millionen Sonnenmassen sind dort in einem Raumbereich konzentriert, der etwa so groß ist wie das Sonnensystem - ein Schwarzes Loch ist dafür die bei weitem vernünftigste Erklärung. Der Materiezufluss ist so gering, dass die Quelle gerade 200 Mal so hell wie die Sonne leuchtet. Das könnte sich 2013 ändern. Wir haben vor zwei Jahren eine Gaswolke mit dreifacher Erdmasse entdeckt, die fast direkt auf das Schwarze Loch zufliegt. Mitte 2013 wird die Wolke dem schwarzen Loch so nahe kommen, dass sie durch die Gezeiten komplett zerrissen wird. Es könnte sein, dass ein guter Teil des Materials in das Schwarze Loch stürzt, und es dadurch zum Leuchten bringt. Wir sind sehr gespannt, was in den nächsten zwei Jahren im Zentrum der Milchstraße passiert.